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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Forschungsfeld Innovationen

Personalisierte Rückmeldungen zum Stromverbrauch von Haushalten zur Förderung stromsparenden Handelns
(Beitrag der IKAÖ im Projekt „Automatic Personal Energy Advicing System“ APEAS)

Ein Projekt mit Unterstützung der Kommission für Technologie und Innovation (KTI)

Projektziel

Ziel des Projekt APEAS ist, ein automatisches Mess- und Kommunikationssystem zu entwickeln, das privaten Haushalten ihren Stromverbrauch aufzeigt und massgeschneiderte Stromspartipps liefert. Das System besteht einerseits aus einem Smart Meter, welcher den Stromverbrauch einzelner Geräte zeitlich hoch aufgelöst erfassen kann und andererseits aus einer Kommunikationsplattform (eine Website, zusätzlich allenfalls eine Smartphone-App o.ä.), die dem Haushalt anhand der gemessen Stromdaten und einiger weiterer Informationen ein personalisiertes (d.h. ein dem Haushalt angepasstes) Feedback liefert.

Beitrag der IKAÖ

Die IKAÖ führt die Auswahl und Befragung der Testhaushalte durch und erstellt das Konzept für die Kommunikationsplattform.

Projektpartner

Industriepartner:
• Geroco SA (Entwickler von ecowizz)
ALRO Communication SA

Wissenschaftspartner:
HES-SO VS (Fachhochschule Westschweiz Wallis)
• IKAÖ

Hintergrund

Die Senkung des Stromverbrauchs ist in der Schweiz ein erklärtes Ziel von Bund, Kantonen und Gemeinden. Um dieses Ziel zu erreichen ist es unumgänglich, dass Haushalte und Gewerbe ihr Verhalten hinsichtlich des Stromverbrauchs optimieren, sei es durch die Verwendung effizienterer Geräte, sei es durch Verhaltensanpassungen.
Seit mehreren Jahrzehnten wird deshalb versucht, mit verschiedenen Beratungsangeboten die Verbraucher zum Stromsparen zu animieren. Dennoch steigt der Stromverbrauch stetig weiter an. Ein Grund dafür ist, dass die bisher verfügbaren Beratungsangebote mit verschiedenen Nachteilen verbunden sind und deshalb in ihrer Wirkung beschränkt bleiben. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Beratungen zum Stromkonsum dann am wirksamsten sind, wenn das Feedback über einen längeren Zeitraum in regelmässigen Abständen erfolgt und auf der individuellen Ebene an möglichst konkrete Situationen anknüpft. Persönliche Beratungen durch Experten bieten zwar eine umfassendes und individuelles Feedback, sind aber sehr aufwändig und deshalb nur punktuell und über eine kurze Zeitspanne anwendbar. Allgemeine Informationskampagnen (via Websites, Flyer, Zeitschriften u.ä.) erreichen dagegen viele Haushalte, sind jedoch nicht individuell zugeschnitten und bringen die Leute kaum dazu, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Die Entwicklung neuer Technologien im Bereich der Strommessung und der Kommunikation verspricht, diese Nachteile eliminieren zu können:

  • Einerseits ermöglichen heute Smart Meters (=intelligente Stromzähler), den Stromverbrauch von Haushalten zeitlich hoch aufgelöst zu erfassen und den Stromverbrauch einzelnen Geräten zuzuordnen. Es ist davon auszugehen, dass sich Smart Meter in Zukunft rasch verbreiten werden, da sie auch bei der Steuerung der immer komplexer (da dezentraler) werdenden Hochspannungsnetze eine wichtige Rolle spielen. In der EU gibt es bereits Beschlüsse, die eine Installation von Smart Metern in 80% der Haushalte bis 2020 vorsehen. In der Schweiz ist noch keine gesetzliche Grundlage vorhanden, die zuständigen Bundesämter befassen sich aber mit der Thematik.
  • Andererseits stehen heute mit Internet und Smartphones Kommunikationskanäle zur Verfügung, die es ermöglichen, die Haushalte beliebig oft und ohne nennenswerte Kosten mit Informationen über ihren Stromverbrauch und mit entsprechenden Verhaltenstipps zu versorgen.

Im Rahmen des Projekts APEAS soll ein automatisches Energieberatungssystem entwickelt werden, das die Potentiale dieser neuen Technologien nutzt und so die Nachteile herkömmlicher Beratungsangebote eliminiert. Die Herausforderungen bestehen darin, erstens die Systeme zur Messung des Verbrauchs einzelner Geräte zur Marktreife zu bringen, zweitens aus den gemessenen Daten und weiteren Angaben zum Haushalt automatisch die 'richtigen' Stromspartipps zu generieren und drittens diese Informationen so aufzubereiten und zu kommunizieren, dass die Wirkung auf das Verhalten der Haushalte möglichst gross ist.

Arbeitsschritte

1. Analyse vorhandener Daten
2. Haushaltsbefragung und Installation des Messsystems in 50 Testhaushalten
3. Erhebung der Stromverbrauchsdaten
4. Entwicklung der Algorithmen zur Identifikation der einzelnen Geräte
5. Entwicklung einer Software, die anhand der Haushaltsdaten automatisch die relevanten Verhaltenstipps zuordnet
6. Entwicklung der Kommunikationsplattform (Website)

Projektdauer

2012 bis 2013

Projektorganisation IKAÖ

Projektleitung:
Dr. Stephanie Moser

Projektmitarbeit:
Oliver Tschopp, lic.rer.soc.

Kontakt

Dr. Stephanie Moser

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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