| Kontakt | Lageplan | Sitemap

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

titelbild

Forschungsfeld Handeln lokal-regional

Prozessevaluation in den Pilotregionen des Aktionsplans Umwelt und Gesundheit (APUG)

Die Arbeitspakete im Detail

AP 1 – Output und Impact von BAG und Pilotregionen (PReg)

Ziel dieses Arbeitsbereichs ist die jährliche Analyse und Bewertung der Berichte von BAG, PReg und den einzelnen Projekten in den PReg im Hinblick auf Empfehlungen für die Struktur der Jahresberichte und für den weiteren Programmverlauf. Speziell wird auf Aspekte wie die Verwendbarkeit der Berichte als Datenquelle und Steuerungsinstrument, die soziale Akzeptanz des Schreibens der Berichte und das Commitment der PReg für die APUG-Ziele geachtet.

Ausgewertet werden die Jahresberichte der Fachstelle Gesundheit und Umwelt, der PReg und der Projekte sowie die Jahresvereinbarungen zwischen BAG und den PReg. Die jährliche Analyse dieser Dokumente erfolgt mit Rückschau auf die jeweils vorherigen und im Hinblick auf die künftigen Jahresvereinbarungen – immer vor dem Hintergrund der übergeordneten APUG-Ziele. Daraus wird der Datenbedarf für die Prozessevaluation von Output und Impact des BAG und der PReg abgeleitet. Für die Erhebung von weiteren für die Prozessevaluation nötigen Daten sind Telefoninterviews geplant. Zudem sind die Möglichkeiten für künftige Erhebungen via Jahresberichte abzuschätzen (soziale Akzeptanz, Aufwand, Alternativen).

Die Resultate von Analyse und Beurteilung werden im Rahmen von Workshops mit der Fachstelle Gesundheit und Umwelt und evtl. Vertreterinnen dabei Schlussfolgerungen gezogen und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.

AP 2 – Netzwerkanalyse zur Zusammenarbeit von gesundheits- und umweltorientierten Organisationen

Eines der erklärten Ziele des APUG ist die Vernetzung und Zusammenarbeit von Organisationen aus den Bereichen Umwelt und Gesundheit in den PReg über die Dauer des APUG hinaus. Formal gehört diese Frage in die Wirkungsevaluation. Während der Projektdauer von fünf Jahren sammelt die IKAÖ jedoch Netzwerkdaten. Aufgrund der Tendenzen, die sich aus der Auswertung dieser Prozessdaten ergeben, wird diese Frage mit einer Prognose für die Zukunft beantwortet. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die Vernetzung von Akteurinnen- und Akteuren(-gruppen) innerhalb der Pilotregionen (PReg) die Effekte des APUG verstärkt. Unklar ist, welche Art von Vernetzung und Zusammenarbeit für diese Effekte optimal ist.

Im Rahmen dieses Arbeitspaketes soll geklärt werden, wie sich die Netzwerke quantitativ sowie qualitativ heute und gegen Ende der Umsetzungsperiode präsentieren und wie die Entwicklung sowie deren Einflussfaktoren einzuschätzen sind.

Abzuschätzen ist folglich der Einfluss des APUG auf das Netzwerk. Seitens des BAG war der Vorschlag von Erhebungen in Vergleichsregionen abgelehnt worden. Solche Daten wären jedoch für Aussagen über kausale Zusammenhänge und die Wirkung des APUG auf die Netzwerke notwendig. Aussagen über die Netzwerke werden entsprechend nur aufgrund der Daten aus den drei PReg, die alle unter dem Einfluss des APUG stehen, möglich sein. Dieser Einfluss wird jedoch nur schwer von anderen Einflüssen zu trennen sein (gesamtgesellschaftliche Einflüsse und Entwicklungen).

Im Sinne einer Verbesserungsevaluation oder formativen Evaluation sollen aus der jährlichen Darstellung Verbesserungsvorschläge für die Netzwerke ableitbar sein.

Grundsätzlich sind die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Findet eine Vernetzung und Zusammenarbeit von Organisationen aus den Bereichen Umwelt und Gesundheit über die Dauer des APUG hinaus statt?
  • Wie sehen die Prozesse innerhalb der Netzwerke aus?
  • Wie können die gewünschten Entwicklungen innerhalb der Netzwerke und deren Stabilisierung gefördert werden?

Die ersten zwei Fragestellungen sind auf der Handlungsebene zu beantworten, die letzte ist eine Synthesefrage. Zu definieren ist, wie eine «gewünschte» Entwicklung aussieht. Im Rahmen des APUG erhofft man, dass es auf verschiedenen Ebenen zu einer Verbindung der Themen Umwelt und Gesundheit kommt, sowohl auf individueller Ebene wie auch auf organisationeller bzw. Projektebene. Ziel ist, dass Fussballverein und Naturschutz, Bioverein und Yogaclub für gemeinsame Aktivitäten zusammen finden. Verschiedene Formen von Zusammenarbeit sollten, so ein Ziel des APUG, das Projekt überdauern und zu stabilen Netzwerkveränderungen führen.

AP 3 – Demonstrationsfunktion der Pilotregionen

Das Instrument Pilotregionen (PReg) wurde gewählt, um im Rahmen des APUG wenige Regionen zu fördern und die Effekte des APUG in diesen Regionen bei anderen Regionen bekannt werden zu lassen, in der Hoffnung, dass aufgrund dieses Demonstrationseffekts andere Regionen ebenfalls Aktivitäten im Sinne des APUG starten würden. Es muss folglich der Output (Pressemitteilungen, Websites etc.) und der Impact (Reichweite) evaluiert werden.

Die Demonstrationsfunktion kann als erfüllt gelten, wenn die folgenden Bedingungen gegeben sind:

  • Die PReg sind in anderen Regionen besser bekannt als heute bzw. sie sind überhaupt bekannt.
  • Projekte aus den PReg sind bekannt.
  • Es gibt ein Interesse von Regionen, die sich als PReg beworben hatten oder aus anderen Regionen an den PReg oder Projekten bzw. am APUG als Ganzem.

Für die ersten zwei Punkte ist zu präzisieren: Sind die PReg in der Bevölkerung, in Verwaltungen, bei EntscheidungsträgernInnen oder bei Organisationen (v.a. im Umwelt- und Gesundheitsbereich) in anderen Regionen bzw. auf nationaler Ebene bekannt?

Um die Demonstrationsfunktion der PReg beurteilen zu können, werden gezielt Regionen mit ähnlichen Problemen ausgewählt. In welchem Umfang an diesen Orten Daten erhoben werden, ist momentan noch offen.

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
© Universität Bern 06.03.2008 | Impressum