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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Publikationen

Schriftenreihe "Studentische Arbeiten an der IKAÖ"

Nr. 23 - Stehenbleiben kommt nicht in Frage

Potenziale der Gemeinde Eggiwil: Wahrnehmung und Bewertung durch Bevölkerung und Behörden

Karin Gasser, Viveca Nidecker, Katrin Nussbaumer, Annemarie Ruef, Linda Siegenthaler
Betreut von Prof. Ruth Kaufmann-Hayoz
November 2001


Eggiwil ist eine von der Landwirtschaft geprägte Streusiedlung im Oberen Emmental mit einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft. Doch die Wertschöpfung ist in Eggiwil im schweizerischen Vergleich sehr gering. Gemeinderat und Bevölkerung versuchen deshalb, mit neuen Ideen diese Situation zu ändern. In dem Sinne wurden in letzter Zeit verschiedene, der Philosophie der Lokalen Agenda 21 nahestehende Projekte realisiert.

In der vorliegenden Arbeit interessierte uns, welche naturräumlichen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Potenziale Eggiwils von der Bevölkerung wahrgenommen und bewertet werden und wie diese in eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde einfliessen könnten. Weil die Zukunft der Gemeinde stark von staatlichen Rahmenbedingungen abhängig ist, interessierte uns auch die Perspektive der kommunalen und kantonalen Behörden.

Mittels einer geografischen Mikroanalyse der Gemeinde und anhand von Expertengespräche mit VertreterInnen des Kantons Bern und qualitativer Interviews mit BewohnerInnen von Eggiwil konnten wir verschiedene Potenziale herausarbeiten. Einig waren sich die Befragten von Kanton und Gemeinde darüber, dass touristisches sowie soziokulturelles Potenzial vorhanden sei, das noch stärker genutzt werden könnte. In Bezug auf die landwirtschaftliche und industrielle/gewerbliche Entwicklung der Gemeinde gingen die Meinungen jedoch stark auseinander.

Wir konnten verschiedene Hindernisse feststellen, die einer Nutzung der vorhandenen Potenziale im Wege stehen: Der Kanton sieht sich auf Grund seiner schlechten finanziellen Lage gezwungen, nur noch wirtschaftlich starke Standorte zu fördern. Eine Strategie für die Randregionen fehlt. In der Bevölkerung sind zwar viele Ideen vorhanden, aber nur wenige davon werden umgesetzt. Die persönliche und emotionale Betroffenheit der Bevölkerung erschwert sachliche Diskussionen. Das Emmental sollte nicht versuchen, flächendeckende Lösungen für seine zukünftige Entwicklung zu finden, sondern auf seine vielfältigen Möglichkeiten zur Nischenproduktion setzen.


Diese Arbeit kann über den Buchhandel oder bei der Bibliothek Nachhaltige Entwicklung bestellt werden.

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