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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Veranstaltungen

Forum - Öffentliche Vortragsreihe 2005

Hormonaktive Stoffe - Bedeutung für Menschen, Tiere und Ökosysteme

Prof. Felix Althaus
Universität Zürich, Programmleiter Nationales Forschungsprogramm NFP 50

Das Auftreten von hormonaktiven Stoffen in der Biosphäre hat weltweit gesundheits- und umweltpolitische Bedenken ausgelöst. Ein 1999 vom BUWAL veröffentlichter Bericht kam zum Schluss, dass solche Chemikalien in der Schweiz bereits Spuren hinterlassen haben und als Ursache für Veränderungen in Wildtierpopulationen in Betracht gezogen werden müssen. Einige der involvierten Chemikalien (z.B. PCB und Dioxine) haben aufgrund ihrer gesundheitsschädigenden Wirkungen beim Menschen breite Beachtng in den Medien gefunden. Der Verdacht, dass hormonaktive Chemikalien für das häufigere Auftreten gewisser Krankheiten und Entwicklungsstörungen bei Mensch und Tier verantwortlich sein könnten, ist alarmierend und bedarf einer wissenschaftlich abgestützten Abklärung des vermuteten Kausalzusammenhanges.

Die Notwendigkeit eines koordinierten transdisziplinären Ansatzes zur Untersuchung der durch die hormonaktiven Stoffe verursachten Gesundheits- und Umweltprobleme ist heute in der Schweiz allgemein anerkannt. Der Bundesrat hat die Durchführung des Nationalen Forschungsprogramms (NFP) "Hormonaktive Stoffe" beschlossen. Dieses will Strategien zur Beurteilung der Risiken und Gefahren der Belastung von Menschen und Tieren durch hormonaktive Stoffe in Ökosystemen entwickeln. Die wichtsten Fragen lauten:

  • Wie hoch ist die Belastung von Menschen, Nutztieren, wildlebenden Tieren und der Umwelt in der Schweiz?
  • Mit welchen Methoden und Modellen können Wirkungen dieser Stoffe erkannt werden?
  • Welches sind die Gefahren und Risiken für die Gesundheit von Menschen und Tieren, sowie der Erhaltung der Artenvielfalt?
  • Welche Massnahmen sind notwendig für den Schutz der Menschen und der Umwelt?

Das NFP möchte eine Entscheidungsgrundlage für Behörden und Industrie erarbeiten, um negative Folgen derartiger Chemikalien zu vermeiden. Im Rahmen dieses NFP sollen Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung relevanter Substanzen erarbeitet werden. Des weiteren will dieses NFP die nachhaltige Entwicklung dieses wichtigen Forschungsgebietes fördern, indem junge Forschende für das Programm gewonnen werden.

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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