INTERFAKULTÄRE
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GESAMTUNIVERSITÄRER
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Dr. H. Menzi, Institut für Umweltschutz
und Landwirtschaft (Liebefeld)
Was ist der Inhalt meines/unseres Beitrags
(abstract)?
Tierfreundliche Haltungssysteme sind zunehmend
im Trend. Von den Konsumenten wird tiergerecht dabei meist gleichgesetzt
mit ökologisch. Wie jede Tierhaltung belasten aber auch tierfreundliche
Haltungssystme die Umwelt; in verschiedenen Bereichen sogar deutlich stärker
als die sachgerechte herkömmliche Haltungsweise. Um solche Problembereiche
zu erkennen und praxisgerechte Empfehlungen zur Verbesserung bestimmter
Haltungssysteme bzw. deren Einsatzgrenzen aufzeigen zu können, müssen
die möglichen umweltbelastenden Auswirkungen verschiedener Tierhaltungssysteme
erkannt und unter Praxisbedingungen untersucht werden.
Der Beitrag diskutiert verschiedene Zielkonflikte zwischen Ökologie und Tierschutz anhand von aktuellen Forschungsergebnissen und theoretischer Überlegungen:
Laufställe und Laufhöfe (erhöhte Ammoniakemissionen)
Auslauf- und Freilandhaltung von nicht rauhfutterverzehrenden Nutztieren (Belastung des Bodens, Nitratauswaschung)
Mitsbetonte Stallsysteme (Methanemissionen, schlechtere Stickstoffausnutzung)
vermehrtes Weiden (schlechtere Stickstoffausnutzung)
Einsatz von Futterzusätzen (tiergerecht?)
Dabei werden die umweltbelastenden Auswirkungen quantifiziert und aufgezeigt,
wie sie durch produktionstechnische Massanhemen reduziert werden können.
Hauptziel der Untersuchungen ist, einen Beitrag zur Entschärfung der
Zielkonflikte zwischen Ökologie und Tierschutz zu liefern, damit tierfreundliche
Haltungsysteme von Anfang so gestaltet werden, dass Tierschutz und Ökologie
nicht gegeneinander ausgepielt werden können.
Was sind meine/unsere Absichten betreffend
Forschung (und allenfalls Lehre) im Bereich des Beitragsthemas für
die nächsten 2-5 Jahre?
In Zusammenarbeit mit anderen Forschungsstellen (besonders mit anderen
landwirtschaftlichen Forschungsanstalten) sollen die umweltbelastenden Folgen
verschiedener Tierhaltungssysteme unter praxisüblichen Bedingungen
quantifiziert werden. Neben gezielten Untersuchungen über die Emissionen
von Spurengasen (Ammoniak, Lachgas, Methan) laufen zur Zeit Erhebungen bei
der Freilandhaltung von Schweinen, in Laufhöfen und in verschiedenen
Weidesytemen. Zudem soll die Bedeutung der Produktionsintensität in
landwirtschftlichen Betriebszweigen auf den Nährstoffkreislauf landwirtschaftlicher
Betriebe untersucht werden.
Welches sind die Bezüge zwischen dem Thema/Inhalt
des Beitrags und einem oder mehreren der drei Teilschwerpunkte des GUS?
Die interdisziplinären Untersuchungen zu Interaktionen zwischen Tierhaltung
und Umwelt liefern einerseits Grundlagen zur Quantifizierung der umweltbelastenden
Folgen der landwirtschaftlichen Produktion und andererseits gezielte Empfehlungen
zur Reduktion dieser Auswirkungen. Sie sind somit hauptsächlich dem
Teilschwerpunkt "Umweltverantwortliches Handeln" zuzuordnen. Die
Untersuchung zu den Emissionen von Spurengasen liefern zudem Grundlagen
zum TSP "Klimaforschung und Immissionsökologie".
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© 1997, IKAÖ Universität Bern, Last modified 04.11.97/LBS |