Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Bearbeiterin:
Dr. Stephanie Moser
Betreuung:
Prof. Dr. Hans-Joachim Mosler
Universität Zürich
Institut für Sozialpsychologie
Prof. Dr. Heinz Gutscher
Universität Zürich
Institut für Sozialpsychologie
Prof. Dr. Ruth Kaufmann-Hayoz
Universität Bern
Interfakultäre Koordinationsstelle für Algemeine Ökologie
Laufzeit:2005-2010
Zusammenfassung:
Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) prägen zunehmend das Alltagsleben vieler Menschen, zumindest in der industrialisierten Welt. Rasante technologische Fortschritte ermöglichen nächsten Generationen von IKT zusätzliche Anwendungen: Diese werden zunehmend in Alltagsgegenstände eingebettet, sowie gegenseitig vernetzt. Sogenannt ‚intelligente’ Gegenstände sollen die Menschen möglichst unsichtbar, automatisiert und allgegenwärtig bei der Bewältigung des Alltags unterstützen.
Der Trend hin zu Lebenswelten, welche mit vernetzten, allgegenwärtigen IKT durchdrungen sind, birgt verschiedene Risiken. Diese wurden bisher allerdings hauptsächlich aus technologischer Sicht und von Experten thematisiert. Die Sichtweise der breiten Bevölkerung, sowie die mögliche Relevanz deren Handeln in Hinblick auf die Risiken allgegenwärtiger IKT, wurde bisher kaum erforscht. Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Dissertation war es deshalb, verschiedene Aspekte menschlicher Beteiligung in Bezug auf die Risiken allgegenwärtiger IKT zu erforschen. Ein besseres Verständnis der Rolle des Menschen in Bezug auf die Risiken allgegenwärtiger IKT ist eine Voraussetzung für die Identifikation von Ansatzpunkten für präventive Massnahmen, um den Risiken entgegen wirken zu können.
Aus der vorliegenden Arbeit können drei Hauptimplikationen für die Prävention der Risiken allgegenwärtiger IKT gezogen werden. Erstens muss der Erhalt möglichst hoher individueller Kontroll- und Wahlmöglichkeiten angestrebt werden. Personen müssen selber entscheiden können ob, wann und welche von allgegenwärtigen IKT unterstützen Dienste und Anwendungen sie nutzen möchten und welche nicht. Nur so können reaktante Reaktionen auf die neuen Technologien vermieden werden. Zweitens muss individuelle Überforderung angesichts der Risiken der Technologien vermieden werden. Dies bedeutet beispielsweise für die Kommunikation von Risiken, dass gleichzeitig Möglichkeiten für die individuelle Bewältigung der Risiken aufgezeigt, und überbordende affektive Reaktionen vermieden werden sollten. Und drittens sollte das öffentliche Vertrauen in die Technologien gestärkt werden. Nebst den beiden oben genannten Punkten gehört hierzu die Forderung, dass nur ausgereifte technologische Produkte lanciert werden, welche einen sichtbaren und effektiven Nutzen bringen, sowie dass der Sicherheit von Daten und dem Schutz der Privatsphäre der Nutzenden höchste Priorität beigemessen wird.