Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Mit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wurde die Idee einer nachhaltigen Entwicklung zu einem gemeinsamen Leitbild der globalen Staatengemeinschaft für das 21. Jahrhundert. Eine nachhaltige Entwicklung strebt an, die Bedürfnisse der heutigen Weltbevölkerung zu decken, ohne künftigen Generationen die Möglichkeit zu nehmen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Regierungsvertreter/innen aus 179 Staaten verabschiedeten in Rio die Agenda 21, ein Aktionsprogramm zur weltweiten Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert.
Kapitel 28 der Agenda 21 richtet sich speziell an Gemeinden und fordert sie auf, Lokale Agenden 21 (LA 21) zu erarbeiten und so zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Damit wird der Einsicht Rechnung getragen, dass viele Probleme und damit auch ihre Lösungen auf das tägliche Leben und Wirken von Menschen in Städten, Quartieren, Dörfern und Regionen zurückzuführen sind. Unter einer LA 21 wird ein im Dialog erarbeitetes langfristiges Aktionsprogramm zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene verstanden. Im Sinne einer «Nachhaltigen Entwicklung von unten» wird ein Prozess eingeleitet, an dem breite Teile der Bevölkerung teilnehmen. Die vielfältigen Bedürfnisse, Problemwahrnehmungen und Lösungsstrategien der lokalen Bevölkerung kommen so zur Sprache. Gemeinden unterschiedlichster Grösse, Lage, Organisation und Kultur sollen dabei ihre Entwicklung auf ein gemeinsames, globales Ziel ausrichten. Angestrebt wird eine beständige, zukunftsorientierte Entwicklung, gestaltet von einer solidarischen Gesellschaft und einer innovativen Wirtschaft, unter Bewahrung der Natur in ihrer Vielfalt.