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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Forschung

Das Beurteilungsinstrument optiMa-Mix-10

Ziel:

  • Mit dem Beurteilungsinstrument optiMa-Mix-10 können Sie für Ihre umweltpolitischen Strategien prüfen, wie weit die eingesetzte oder geplante Massnahmen-Kombination die untenstehenden Kriterien erfüllen.
  • Für die Förderung und die Verbreitung nachhaltiger Lebenstile und Konsummuster von Haushalten sollten die untenstehenden Kriterien durch verschiedene Massnahmen in allen Lebensbereichen für alle 10 handlungssteuernden Faktoren erfüllt werden.
  • Sie erkennen, für welche wichtigen handlungssteuernden Faktoren, die eingesetzte Massnahmen-Kombination eher Defizite aufweist und ergänzt werden sollte
  • Zur Ergänzung eignet sich die ganze Bandbreite der politischen Instrumente. Dazu gehören: Gebote und Verbote, marktwirtschaftliche Instrumente, Service- und Infrastrukturinstrumente, Vereinbarungen, Kommunikationsinstrumente (siehe die Typologie des IP "Strategien und Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung").

Vorgehen:

  • Notieren Sie in der Spalte "Eingesetzte Instrumente und Massnahmen", diejenigen Massnahmen, welche die Handlungsfaktoren beeinflussen und die Kriterien am ehesten erfüllen können. In der Spalte "Bewertung" bewerten Sie mit 0 bis 2, in welchem Ausmass dem Kriterium Rechnung getragen wird.

Beurteilung:

  • Mit der untenstehenden Skala können Sie die notierten Instrumente und Massnahmen bewerten. Die Skala gibt an, wieweit das Kriterium durch die einzelnen Massnahmen erfüllt wird.

0 = Aussage unsicher 1 = teilweise erfüllt 2 = erfüllt

A) Aspekte des Handlungsumfelds und der Situationswahrnehmung

Faktoren Kriterien (M = Massnahmen) Eingesetzte Instrumente und Massnahmen Beurteilung
1. Soziale und politische Integration M tragen dazu bei, dass das Wissen über umweltgerechte Alternativen in sozialen Gruppen und Netzwerken persönlich kommuniziert wird.    
   M tragen dazu bei, dass umweltfreundliches Handeln nicht sozial sanktioniert oder bestraft wird.    
   M fördern Kooperation, Partizipation und freiwillige Vereinbarungen mit umweltrelevanten Zielsetzungen.    
2. Handlungs-
möglichkeiten
M fördern, verbreiten und kommunizieren eine ausreichende Zahl umweltfreundlicher Handlungsalternativen.    
  M stärken die Strukturen, die umweltverantwortliches Handeln erleichtern und bauen solche ab, die es hemmen.    
3. Marktkräfte M fördern vor allem umweltschonendere (Transport-) Angebote, welche zugleich zeit- und kostenneutral sind.    
  M verursachen der Zielgruppe keine zu hohen Kosten.    
4. Investitionen M fördern vorausdenkendes Planen, so dass high-cost Situationen zu low-cost Situationen abgeschwächt werden.    
5. Soziale Normen M werden nicht als starker Eingriff in die persönliche Freiheit aufgefasst (Ökodiktatur wird vermieden).    
  M erdrücken nicht mit zu hohen Anforderungen das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung.    
  M tragen den vorherrschenden ethischen, normativen und moralischen Ansprüchen Rechnung.    

B) persönliche Aspekte

Faktoren Kriterien Eingesetzte Instrumente und Massnahmen Bewertung
6. Öffentlich-
keitsarbeit
M fördern die unbehinderte und sachangemessene Wahrnehmung von Umweltproblemen.    
  M visualisieren Umweltprobleme und -gefahren.    
  M kommunizieren ökologische Zusammenhänge und stellen sie gut verständlich dar.    
  M kommunizieren die Umweltproblematik auf verschiedenen Ebenen; d.h. sie sprechen emotionale, naturbezogene, soziale, ökonomische und historische Aspekte eines Problems an.    
  M weisen zugleich auf energie- und ressourcenineffiziente technische Installationen hin und zeigen Alternativen auf.    
  Vor demokratischen umweltpolitischen Abstimmungen finden öffentliche Diskurse über Sachfragen, über unterschiedliche Interessen und über Ideale statt.    
7. Rück
-meldung
Umweltrelevante Verbrauchsparameter werden individuumsspezifisch kontrolliert und kommuniziert.    
  Kausalwirkung von fremdem und eigenem Handeln und deren kurz- und langfristigen Folgen werden aufgezeigt.    
  Problematische Verhaltensweisen werden reflektiert und kommuniziert.    
  M zeigen die Faktoren und Prozesse auf, die umweltbelastendes Verhalten beeinflussen.    
8. Bequem-
lichkeit
M fördern vor allem umweltfreundliche Alternativen, die nicht mit starken Bequemlichkeits-
einbussen verbunden sind.
   
  M zeigen den Wert des umweltverantwor-tlichen Handelns so auf, dass die entstandenen Kosten "imaginär verrechnet" werden können.    
9. Gewohn-
heit
M erschweren umweltschädigende Handlungsweisen, so dass diese unattraktiv werden.    
  M brechen strukturbedingte, umweltfeindliche Handlungszwänge auf.    
  M brechen Produktions-, Verteilungs- und Siedlungsstrukturen auf, welche Mobilität erzeugen.    
10. Verpflicht-
ungsgefühl
M wecken keine negativen emotionalen Vorstellungen (der "Drohfinger" wird vermieden). ! !    
  M werden vom Individuum als persönlich verpflichtend wahrgenommen .    
  M tragen generell dazu bei, dass die Strukturen der umweltrelevanten Lebenswelt so gestaltet werden, dass sie neue umweltfreundliche Verhaltensweisen begünstigen.    

Gesamtfazit Erkannte Defizite bezüglich der Faktoren und Kriterien Mögl. Instrumente/Massnahmen zur Optimierung des Massnahmen-Mix
   



 



 
Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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