Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Allgemeine Ökologie zur Diskussion gestellt
Zusammenfassung
Diese Sammelpublikation zieht Bilanz aus einer fünfjährigen Forschungsphase, während der zahlreiche Studien zur Landschaftsentwicklung im Seeland aus ökologischer Perspektive entstanden. Die Publikation will Einsichten zum Handlungs- resp. Gestaltungspotenzial der Akteure und zu den Auswirkungen von Ökologisierungsmassnahmen bekannt machen.
Landschaftsentwicklung soll als aktive Gestaltung des eigenen Lebensraumes verstanden werden. Die Potenziale für ökologischere Landschaftsentwicklung liegen deshalb in den Handlungsmöglichkeiten und -fähigkeiten der Akteure. Beispielsweise wird Gemeinwerk für die Landschaftspflege und den Landschaftsschutz wieder interessant. Weil die ökologische Landschaftsqualität verbessert wird, wenn die verschiedenen Landschaftselemente sinnvoll vernetzt werden, ist betriebs- und parzellenübergreifendes, kollektives Handeln erfordert. Die Akteure sollen zudem reproduktiven Funktionen von Landschaft einen hohen Stellenwert einräumen.
Nachhaltigere Nutzung der Ressource "Landschaft" verursacht Kosten. Beispielsweise ist eine extensivere land- oder forstwirtschaftliche Produktion mit Mindererträgen verbunden. Staatliche Leistungen, wie etwa Direktzahlungen in der Landwirtschaft, können solche Kosten kompensieren. Die Direktzahlungen, kombiniert mit kantonalen und kommunalen Massnahmen, können zudem die ökologische Landschaftsqualität steigern, indem sie den sinnvollen Verbund von ökologischen Ausgleichsflächen fördern.
Als "Eckpfeiler" für eine ökologischere Landschaftsentwicklung im Seeland werden vorgeschlagen: Visionen formulieren; Werte diskutieren; ökologische Leistungen entschädigen; kollektive, soziale Verantwortung wahrnehmen; informiertes Handeln ermöglichen; Weitergabe von Wissen und Erfahrungen sichern; Landschaftsmangement kommunal wie gemeindeübergreifend aktiv betreiben; Partizipation der Betroffenen ermöglichen; Nutzungsinteressen auf breiter Basis aushandeln; das Potenzial privater Initiativen nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Einführung Manuel Flury |
9 |
Ökologische Landschaftsentwicklung Manuel Flury |
17 |
Die Naturschutzorganisationen im bernischen Seeland Ihr Potenzial zur Gestaltung einer ökologischeren Landschaft Denise Steiner |
33 |
Das Gemeinwerk und seine Bedeutung für die Landschaftspflege Mit einer empirischen Untersuchung in der Gemeinde Walperswil Jacqueline Salamí und Marianne Tiefenbach |
49 |
Akteure in der Landschaftspflege Tätigkeitsfelder und Bedeutung auf Gemeindeebene Marianne Tiefenbach |
63 |
Landwirte und der ökologische Ausgleich Ergebnisse von Fallstudien in Grossaffoltern und Müntschemier Michael Stettler |
75 |
Das Seeland als multifunktionale Kulturlandschaft? Hans-Rudolf Egli und Matthias Kägi |
93 |
Das Raumentwicklungskonzept der Region Erlach und östliches Seeland - ein Instrument der Öffnung Heinrich Hafner |
109 |
Potenziale ökologischer Landschaftsentwicklung im Seeland Eine Synthese Manuel Flury, Jacqueline Salamí, Denise Steiner, Michael Stettler und Marianne Tiefenbach |
127 |