Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Schriftenreihe "Studentische Arbeiten an der IKAÖ"
Pilotprojekt für einen bewussteren Umgang mit Energie am Arbeitsplatz
Madeleine Burri, Marie-Theres Schönbächler, Manuela Schwarz, Patrick Sturm, Marcel Wüthrich
August 1999
Die Stabstelle Ökologie des Inselspitals gelangte mit dem Anliegen an die Interfakultäre Koordinationsstelle für Ökologie der Universität Bern, sie bei der Auswertung der Energiesparwoche, die im Dezember 1997 durchgeführt wurde, zu unterstützen und ihr weitere Informationen über mögliche Energiesparaktionen zur Verfügung zu stellen.
Nach einer 'kleinen Umfrage' während der Energiesparwoche entschieden wir uns, ein Feldexperiment durchzuführen. Konkret wollten wir während neun Wochen auf einer Abteilung bestimmte Interventionen (gezielte Informationen, Erinnerungshilfen, Sparanreize, usw.) erproben, die das Verhalten des Personals beeinflussen und so den Energieverbrauch senken sollten. Vom Vergleich mit einer gleichartigen Abteilung, bei der wir keine Interventionen durchführten, erhofften wir uns Erkenntnisse über den Erfolg der getroffenen Interventionen.
Begleitet wurde das ganze Experiment durch kontinuierliche Messungen des Stromverbrauchs vor, während und nach der Interventionsphase auf den beiden ausgewählten Abteilungen Q und R Mitte des Bettenhochhauses sowie durch die anschliessenden statistischen Auswertungen. Nach der Interventionsphase wurde bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Abteilung R die Meinung über unser Projekt und über das Energiesparen im allgemeinen mittels schriftlicher Befragung erfasst und ausgewertet. Als Referenz wurden gleichzeitig bei einer Auswahl von Spitalangestellten des Bettenhochhauses dieselben Fragen zum Energiesparen im allgemeinen gestellt.
Mit der statistischen Auswertung der Messresultate des Stromverbrauchs auf der Abteilung R hofften wir, im Vergleich mit der Kontrollabteilung Q einen sinkenden Stromverbrauch nachweisen zu können. Da jedoch bei der ausgewählten Abteilung R schon von Anfang an ein tiefer Energieverbrauch festzustellen war, fielen die Unterschiede der Messresultate nicht signifikant aus. Im weiteren konnte festgestellt werden, dass die Ergebnisse der Befragung ein relativ grosses Umweltbewusstsein und eine grosse Bereitschaft zum Energiesparen bei den befragten Personen zeigten. Zudem kam deutlich zum Ausdruck, dass das Energiesparen wiederholt thematisiert werden sollte, um eine langfristige Wirkung zu erzielen.
Anhand der Ergebnisse wurden Empfehlungen für die Stabstelle Ökologie ausgearbeitet, welche bei der Planung und Durchführung von weiteren Energiesparaktionen hilfreich sein können
Diese Arbeit kann über den Buchhandel oder bei der Bibliothek Nachhaltige Entwicklung bestellt werden.