Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Publikationen
Schriftenreihe "Studentische Arbeiten an der IKAÖ"
Nr. 20 - Der Verkehrsversuch Spiez - eine Nachuntersuchung
David Furrer, Christian Scheidegger, Annlis von Steiger
Januar 2001
In Spiez wurde im Juli 1999 ein Verkehrsversuch gestartet, der durch verschiedene gestalterische und verkehrstechnische Massnahmen die Aufenthaltsqualität im Dorfkern erhöhen sollte. Während der Planungs- und der Versuchsphase erwuchs dem Projekt eine massive Opposition, unter anderem von Seiten des Gewerbeverbandes, die den Gemeinderat schliesslich zum Abbruch des Versuches bewog. Mit unserer Arbeit versuchten wir, mögliche Gründe für das Scheitern dieses ökologisch zumindest lokal sinnvollen Projektes zu finden. Insbesondere interessierten uns die Kommunikations- und Planungsprozesse im Zusammenhang mit dem Verkehrsversuch.
Das Scheitern des Verkehrsversuches ist zumindest teilweise auf Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteurgruppen zurückzuführen. Die frühzeitige Kommunikation mit den direkt betroffenen Gewerbetreibenden scheint für das Gelingen eines solchen Projektes von grosser Wichtigkeit. Grundsätzlich wichtig ist auch das Interesse der Gewerbetreibenden, an einem solchen Projekt mitwirken zu wollen. Dieses Interesse erfolgte in Spiez offenbar erst zu einem sehr späten Zeitpunkt, was unter anderem auch zum Abbruch des Verkehrsversuches beigetragen hat. Schwierigkeiten gab es auch mit den verkehrstechnischen Veränderungen. In diesem Punkt waren weite Kreise der Bevölkerung nicht einverstanden mit den Planenden.
Im Bericht werden Hinweise auf wichtige Punkte im Planungsprozess gegeben und das weitere Vorgehen in Spiez angesprochen. Den Gewerbetreibenden wird empfohlen, eine optimalere Interessenvertretung anzustreben. Planungskommissionen, die ähnliche Projekte durchführen, sollten die Ziele eines solchen Verkehrsversuches frühzeitig und gezielt nach Aussen kommunizieren, um so das Projekt zu begründen und voraussichtlich eine grössere Akzeptanz zu schaffen.
Diese Arbeit kann über den Buchhandel oder bei der Bibliothek Nachhaltige Entwicklung bestellt werden.