IKAÖ - Öffentliche
Vortragsreihe 2004
Das NoMix WC: Neue Wege in der Siedlungswasserwirtschaft
Dr. Tove Larsen
Novaquatis, EAWAG Dübendorf
Abstract
Das integrative Forschungsprojekt NOVAQUATIS befasst sich mit der
Urinseparierung als neuem Element der Abwasserreinigung. Ziel
ist es, den Gewässerschutz bezüglich Nährstoffen
und Mikroverunreinigungen zu optimieren und die Nährstoffkreisläufe
zu schliessen. Obwohl der Urin nicht einmal 1 % des Abwasservolumens
ausmacht, ist er für den Grossteil der Nährstoffe im
Abwasser verantwortlich. Auch Mikroverunreinigungen – wie
Pharmazeutika und hormonaktive Substanzen aus dem menschlichen
Körper – werden via Urin ins Abwasser eingetragen.
Gründe genug, um zu verhindern, dass der Urin ohne Behandlung
ins Abwasser gelangt. Mit der Methode der Urinseparierung würde
die Nährstoffelimination in der Kläranlage überflüssig
und strengere Grenzwerte für Phosphor könnten mit geringerem
technischen Aufwand eingehalten werden. Zusammen mit anderen
Massnahmen an der Quelle könnte NOVAQUATIS neben den Nährstoffproblemen
auch die Problematik der Mikroverunreinigungen nachhaltig lösen.
NOVAQUATIS besteht aus 8 Arbeitspaketen, die – wie in der
Abbildung ersichtlich – um die Stationen eines Nährstoffkreislaufs
organisiert sind. Am Projekt NOVAQUATIS beteiligt sind Vertreterinnen
und Vertreter der Soziologie, Ökonomie, Natur- und Ingenieurwissenschaften
und es bestehen enge Zusammenarbeiten mit der Sanitärindustrie,
den lokalen Behörden und dem Schwellenland China.
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