Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Dr. Urs Jörg
Leiter Abteilung Lärmbekämpfung
BUWAL
Vortrag im Forum für Allgemeine Ökologie der Universität Bern, 7.2.2006
Zusammenfassung:
Rückblickend auf die vor 20 Jahren gesteckten Ziele ist die Lärmbekämpfung nur teilweise erfolgreich gewesen. Vorallem die ungebrochene Zunahme der Mobilität auf der Strasse und im Luftverkehr haben eine deutliche Lärmentlastung verhindert. Einzig im Schienenverkehr ist mit der Lärmsanierung am Rollmaterial und mit den baulichen Massnahmen an den am stärksten belasteten Eisenbahnstrecken eine Trendwende eingeleitet worden. Hingegen fristet die Lärmbegrenzung an der Quelle, also am Fahrzeug, immer noch ein Mauerblümchendasein.
Das stetige Wachsen der Siedlungsgebiete erzeugt neue Verkehrsströme mit entsprechenden Auswirkungen auf die Lärmbelastungen der Bevölkerung. Generell kann festgestellt werden, dass die Zusammenhänge zwischen Lärmschutz auf der einen Seite und den Auswirkungen auf Raumplanung, Oekonomie, Gesundheit und Gesellschaft auf der andern Seite nicht oder zu wenig bekannt sind. Angesichts dieser Feststellungen muss die Frage gestellt werden, mit welchen neuen oder ergänzenden Ansätzen eine deutliche Verminderung der Lärmimmissionen erreicht werden kann. Zu den heute bestehenden Verboten und Geboten sind zusätzlich Anreizsysteme und ökonomische Ansätze mit ein zubeziehen.