Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) |
Prof. Harald Krug
EMPA, Leiter Abt. Materials-Biology Interactions, St. Gallen
Zusammenfassung:
Die „Nanotechnologie“ ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. In vielerlei Hinsicht verbinden sich mit ihr viele Hoffnungen, sowohl der Wirtschaft als auch der Nutzer. Aber gleichzeitig werden schon im Vorfeld der meisten Anwendungen Befürchtungen bzw. Vorbehalte geäußert. Solche Vorbehalte sind nicht unwesentlich auch auf die teilweise schlechten Erfahrungen mit anderen Technologien zurückzuführen, da von ihnen neben den erhofften Vorteilen auch Risiken und Gefahren gesundheitlicher, sicherheitstechnischer oder auch gesellschaftlicher Art ausgingen. Die möglichen Gefahren der Nanotechnologie werden von verschiedenen Interessengruppen problematisiert. Zu Recht, lautet hier die Frage? Im Zusammenhang mit nanotechnologischen Produkten, die bereits den Markt erobert haben, werden vor allem gesundheitliche Risiken gesehen, für die es aber häufig noch keine wissenschaftliche Begründung gibt. Es muss daher geklärt werden, ob von diesen Produkten und zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich ein Gefährdungspotenzial ausgeht und ob dieses kalkulierbar ist. Für verschiedene dieser "Nano-Produkte" ist die Exposition des Menschen offensichtlich, da sie im Bereich der Kosmetik, der Medizin oder sogar im Lebensmittelbereich Anwendung finden. Aber ist diese Exposition gleichzusetzen mit einer Gefährdung des Menschen und können daraus Risiken entstehen? Der Vortrag soll zur besseren Einsicht in diese Problematik beitragen und gleichzeitig auf aktuelle Aktivitäten hinweisen, die sich mit der Klärung solcher Fragestellungen beschäftigen.