INTERFAKULTÄRE
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GESAMTUNIVERSITÄRER
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B. Meier, Geographisches Institut
Dr. J. Minsch, Institut für Wirtschaft und Verwaltung (Hochschule
St. Gallen)
Was ist der Inhalt meines/unseres Beitrags
(abstract)?
Die wirtschaftliche Entwicklung geht nicht
in Richtung Nachhaltige Entwicklung. Daran ändert auch der mit vielen
Hoffnungen verbundene Weg in die Dienstleistungsgesellschaft nichts, zumindest
nicht unter den heutigen Bedingungen - im Gegenteil, die ökologische
Situation verschlechtert sich! Gleichzeitig prägt umweltpolitische
Lähmung das Bild. Die Aufmerksamkeit gehört den drängenden
wirtschaftspolitischen Problemen.
Im Referat soll aufgezeigt werden, wie unter
diesen Umständen doch Schritte in Richtung Nachhaltige Entwicklung
möglich sind. Zunächst durch eine neue Sicht der Dinge, die Wahrnehmungsbarrieren
durchbricht und den Blick auf neue ökologische Innovationsperspektiven
und auf ihre Umsetzungsbedingungen frei gibt. Und dann durch den Mut zum
Umbau - zur Umsetzung der Innovationsperspektiven auf der Ebene der Unternehmen
und der Politik, gefördert und beschleunigt durch Innovationskooperationen
in Akteurnetzen! Erfolgsversprechende ökologische Innovationsperspektiven
der Unternehmen streben funktions- und bedürfnisorientierte Lösungen
an. Sie gehen damit weit über die herkömmlichen Verbesserungen
bei Produktionsprozessen und Produkten hinaus. Die ökologische Innovationsperspektive
mit Zukunft im Bereich der Politik ist die Ökologische Grobsteuerung.
Sie ist der Kern einer ökologisch orientierten Wirtschaftspolitik,
die die ökologischen und die wirtschaftspolitischen Probleme gleichzeitig
einer Lösung näherbringt. Das Erkennen neuer Lösungen ist
ein kollektiver Verständigungs-, Such- und Lernprozess. Ohne diesen
dominieren weiterhin Polarisierung und Blockaden das Feld. Innovationskooperationen
zwischen den Unternehmen und zwischen Unternehmen und Akteuren der Politik
weisen den Weg in Richtung Nachhaltige Entwicklung.
Was sind meine/unsere Absichten betreffend Forschung
(und allenfalls Lehre) im Bereich des Beitragsthemas für die nächsten
2-5 Jahre?
Die Gruppe für Wirtschaftsgeographie und Regionalforschung beteiligt
sich mit dem Projekt "Strategien und Instrumente zur nachhaltigen Oekologisierung
des Bedürfnisfeldes Ernährung durch 'Regionale Produkte'"
an der zweiten Projektkphase des Schwerpunktprogramms Umwelt (1996 - 2000).
Anhand von Beispielen aus dem In- und Ausland sowie ländlich-touristischen
und städtischen Regionen soll geklärt werden, welcher Beitrag
von "Regionalen Produkten" für den Transformationsprozess
des Bedürfnisfeldes Ernährung Richtung Nachhaltigkeit zu erwarten
ist und mit welchen Strategien und Instrumenten dieser Beitrag optimiert
werden kann. Im Vordergrund stehen Strategien und Instrumente, mit denen
auf der Basis der (bisherigen) kooperativen Zusammenarbeit unterschiedlicher
Akteure eine entsprechende Optimierung erreicht werden kann. Unter dem Begriff
"Regionale Produkte" werden sowohl die materiellen Produkte (Lebensmittel)
wie auch die dahinter stehenden Trägerschaften (Innovationskooperationen
unterschiedlicher Akteure entlang von Produktionsketten sowie staatlicher
Institutionen oder Interessenorganisationen) zusammengefasst. Dieses Projekt
ist Teil des IP Gesellschaft (Projektkoordinator Dr. J. Minsch, St. Gallen)
"Nachhaltige Schweiz im internationalen Kontext: Visionen, Strategien
und Instrumente, entwickelt am Beispiel des Bedürfnisfeldes Ernährung".
Welches sind die Bezüge zwischen dem Thema/Inhalt
des Beitrags und einem oder mehreren der drei Teilschwerpunkte des GUS?
Die im Referat vorgestellten Resultate der ersten Projektphase und die
für die nächsten Jahre geplanten Arbeiten können dem TSP1
"Umweltverantwortliches Handeln" zugeordnet werden. Ziel unserer
Arbeit ist es, anhand von laufenden oder bereits realisierten ökologischen
Innovationen die Voraussetzungen, Funktionsweise und Outputs von Innovationsprozessen,
an denen unterschiedliche Akteure beteiligt sind, zu analysieren und sie
im Bezug auf Nachhaltigkeit zu bewerten. Daraus sollen Strategien und Instrumente
entwickelt werden, mit denen Innovationsprozesse nachhaltiger gestaltet
werden können. Aus einer wirtschaftsgeographischen Perspektive erwarten
wir daraus vertiefende Erkenntnisse zur Bedeutung von Kooperationen in ökologischen
Innovationsprozessen sowie Impulse für eine Theorie "nachhaltiger
regionaler Innovationssysteme". Im transdisziplinären Diskurs
werden konkretisierende Resultate in den Bereichen Nachhaltigkeitskriterien,
Restriktionen und Optionen unterschiedlicher Akteure bei kooperativen Oekologisierungsprozessen,
Möglichkeiten und Grenzen des Bedürfnisfeldansatzes sowie zum
Verhältnis von Individuum und Gesellschaft bei gesellschaftlichen Transformationsprozessen
angestrebt.
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© 1997, IKAÖ Universität Bern, Last modified 04.11.97/LBS |