INTERFAKULTÄRE
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GESAMTUNIVERSITÄRER
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R.T. Siegwolf, Paul Scherrer Institut, Sektion Luftfremdstoffe
A. Giesemann, Institut für Produktions- und Ökotoxikologie (FAL Braunschweig)
M. Ammann/Prof. Ch. Brunold, Pflanzenphysiologisches
Institut
Was ist der Inhalt meines/unseres Beitrags
(abstract)?
Im Rahmen einer Untersuchung zu den Auswirkungen
von NOx auf Fichten im Nahbereich der schweizerischen Autobahn N1 Bern Zürich,
wurden auch die stabilen 15N-Isotopenverhältnisse der Pflanzen untersucht.
Durch die hohe Verkehrsfrequenz dieses Autobahnteilstückes ist eine
Beeinflussung des angrenzenden Waldes aufgrund der entstehenden Abgase zu
erwarten. Von besonderem Interesse war in diesem Zusammenhang der Einfluss
der Stickoxide, welche mit den Autoabgasen in die Umgebung abgegeben wurden.
Zur Klärung der Frage, wieweit der Einfluss der Abgasemissionen in
den Wald hineinreicht, eignete sich die Analyse stabiler Isotopenverhältnisse
von Fichtennadeln und des Bodens hervorragend. Das Probenmaterial wurde
in 5 m, 130 m und 980 m Abstand zur Autobahn entnommen. Anhand der Isotopenverhältnisse
von Material aus unterschiedlicher Entfernung zur Autobahn konnte aufgezeigt
werden, wie weit die Stickoxyd- und Schwefelverbindungen in den anliegenden
Wald in physiologisch relevanten Mengen verfrachtet wurden. Die Verhältnisse
der Kohlenstoffisotope erwiesen sich zudem als guter Indikator für
die physiologische Wirksamkeit des zusätzlich durch die Luft eingetragenen
Stickstoffs und Schwefels.
Was sind meine/unsere Absichten betreffend Forschung
(und allenfalls Lehre) im Bereich des Beitragsthemas für die nächsten
2-5 Jahre?
Die wissenschaftlichen Fragestellungen zur Bilanzierung von Stoffflüssen
zwischen Atmosphäre und Vegetation, die im Zusammenhang mit der ökologischen
Auswirkung von Energiesystemen relevant sind werden bearbeitet. Im Vordergrund
steht die Untersuchung der atmosphärischen Flüsse, die während
dieses Transportes ablaufenden
chemischen Umwandlungen und die Immissionen der Luftfremdstoffe, welche
aufgrund der anthropogenen Energieumsetzung von der Atmosphäre in die
Vegetation verfrachtet, deponiert und dort eingelagert werden. Hierbei liegen
die Schwerpunkte der Tätigkeiten auf regionaler Skala, vor allem des
Alpenraums, und auf lokaler Skala den Alpentälern und den dortigen
Vegetationsbeständen. Dadurch werden die notwendigen Grundlagen geschaffen,
welche schliesslich eine Gewichtung der Eingriffe anthropogener Stoffemissionen
auf die natürlichen Kreisläufe zum Ziele hat und so eine Wertung
der Immissionsbelastungen und der Grenzwertüberschreitungen ermöglichen
soll. Zur Erreichung dieses Zieles werden die notwendigen Methoden aus der
Atmosphärenphysik und -Chemie und der Pflanzenphysiologie herangezogen.
Welches sind die Bezüge zwischen dem Thema/Inhalt
des Beitrags und einem oder mehreren der drei Teilschwerpunkte des GUS?
Nebst der Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen zur Auswirkung
von Schadstoffeintrag in die Vegetation, werden wichtige Informationen verfügbar,
welche für den Teilschwerpunkt Umweltverantwortliches Handeln sehr
wichtig sind. Solche Daten können als Ausgangsbasis dienen, Wege zu
finden, welche gezielt zur Verminderung oder Vermeidung von störenden
oder schädigenden Immissionen anthropogenen Ursprungs beitragen. Es
scheint ganz entscheidend zu sein, inwieweit notwendige Massnahmen zur Reduktion
schädigender Einflüsse auf die Umwelt bei der Bevölkerung
auf Verständnis stossen und von dieser auch aufgenommen und akzeptiert
werden. Hier können solche Grundlagen, welche den Zusammenhang zwischen
Schadstoffemmissionen und Umweltschäden sichtbar machen, wesentlich
dazu beitragen, bei der Bevölkerung das Verständnis und die Kooperation
zur Durchsetzung umweltschonender Massnahmen zu gewinnen.
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© 1997, IKAÖ Universität Bern, Last modified 04.11.97/LBS |