INTERFAKULTÄRE
      EINRICHTUNG FÜR
      ALLGEMEINE ÖKOLOGIE

      GESAMTUNIVERSITÄRER
      SCHWERPUNKT ÖKOLOGIE
      UMWELTWISSENSCHAFTEN


      Berner Ökologietag vom 4. Februar 1997


      "Entwicklung und Umwelt - eine soziale und wissenschaftliche Herausforderung"

      A. Kläy, Gruppe für Entwicklung und Umwelt (GfEU), Geographisches Institut

      Was ist der Inhalt meines/unseres Beitrags (abstract)?

      Umweltfragen sind ein Hauptproblem unserer Zeit, insbesondere auch in den Ländern des Südens.. Indes: nur etwa 3% der globalen Forschungsmittel werden in diesen Ländern investiert.

      Umwelt- und Ressourcendegradation birgt ein zunehmendes Potential für Konflikte auf ökonomischer, sozialer und politischer Ebene. Umweltkonflikte und Probleme können zumeist nicht mehr lokal gelöst werden, sondern bedürfen zu ihrer Lösung den Einbezug weiterer Ebenen. Nur so kann kann der zunehmenden Verflechtung von Problemursachen und -auswirkungen begegnet werden.

      Lösungsansätze müssen daher transdisziplinär und partizipatorisch ausgerichtet sein und die wichtigen Partner einbeziehen. Daraus ergeben sich Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen. So sollten Langzeitfragen angesichts der Dringlichkeit der Alltagsprobleme der Länder des Südens nicht vergessen werden. Viele Instititionen (Hochschule, Verwaltung, Entwicklungsorganisationen) stehen zudem interdisziplinären Initiativen indifferent oder gar ablehnend gegenüber. Schliesslich stellt das Bemühen um gegenseitiges Verständnis im interkulturellen Austausch eine grosse persönliche Herausforderung für alle Beteiligten dar.

      Was sind meine/unsere Absichten betreffend Forschung (und allenfalls Lehre) im Bereich des Beitragsthemas für die nächsten 2-5 Jahre?

      Die Aktivitätslinien unserer Gruppe für die nähere Zukunft lassen sich mit dem Akronym MERIT umreissen und konzentrieren sich auf Fragen des nachhaltigen Managements natürlicher Ressourcen:

      M wie Monitoring: Terrestrische Umweltbeobachtung, Entwicklungsprofile für Dörfer und lokale Gemeinschaften, Landnutzungsdynamik, Umweltprozessforschung.

      E wie Experimentation: Management natürlicher Ressourcen, Förderung partizipatorischer Entwicklungsansätze zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen

      R wie Ressourcenmanagement: Erhebungen (Surveys) zu Basisfragen der Ressourcennutzung, Inventare natürlicher Ressourcen, Dynamik der natürlichen Ressourcen, Ressourcennutzungsplanung auf partizipatorischer Basis, Begleitung von Pilotaktionen insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene

      I wie Information: Entwicklung und Unterhalt von Datenbanken zu natürlichen Ressourcen, Geographische Informationssysteme, Kommunikation, Verbindung und Transfer von indigenem Wissen und lokaler Erfahrung (lokale Sicht der Ressourcen) und von wissenschaftsbasiertem Knowhow (externe Sicht der Ressourcen), Entscheidungshilfen zu Fragen nachhaltiger Ressourcennutzung

      T wie Training: Ausbildung im Hochschulbereich, Entwicklung und Förderung partizipatorischer Ansätze zur Wissens- und Erfahrungsaufarbeitung, Post-graduate Training, Ausbildung on-the-job, Seminare, Workshops, Entwicklung autodidaktischer Lernformen

      Welches sind die Bezüge zwischen dem Thema/Inhalt des Beitrags und einem oder mehreren der drei Teilschwerpunkte des GUS?

      Bezüge zum Teilschwerpunkt Umweltverantwortliches Handeln:

      Aufarbeitung defizitärer Forschungsbereiche, sowohl inhaltlich als auch methodisch und räumlich Themenbereiche sind (auszugsweise): Handlungsspielräume lokaler Akteure und Akteurgruppen, stakeholder approach, livelihood systems, Ressourcennutzungsstrategien, Ressourcenanspruch und -angebot, Partizipatorische Ansätze der Ressourcenbewertung, Ressourcenmediation, etc)

      Bezüge zum Teilschwerpunkt Klimaforschung und Immissionsökologie:

      Untersuchungen zu umweltdynamischen Prozessen, insbesondere Klimawandel und Ressoucendynamik

      Bezüge zum Teilschwerpunkt Umwelt und Gesundheit:

      Einbezug von Gesundheitsfragen im Bereich partizipatorischer Entwicklungsprofile



      ||


        © 1997, IKAÖ Universität Bern, Last modified 04.11.97/LBS