INTERFAKULTÄRE
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GESAMTUNIVERSITÄRER
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Prof. J. Zettel, Zoologisches Institut
Was ist der Inhalt meines/unseres Beitrags
(abstract)?
Im Herbst 1993 richtete das schwere Unwetter
im Mittelwallis nicht nur Schäden in Siedlungen und Kulturland an,
sondern auch in Naturlandschaften. Grosse Teile des Pfynwaldes waren unter
Wasser gesetzt und die Landschaft wurde z.T. vollständig verändert.
Solche "Zerstörungen" gehören aber zur natürlichen
Dynamik einer Flusslandschaft. Gefährdet werden bei derart starken
Hochwassereinflüssen allerdings die Steppenfragmente des Rottensandes,
welche als Refugien für seltene Arten übernationale Bedeutung
haben.
Heute besteht ein Projekt zur Revitalisierung
dieser Auenlandschaft, d.h. der heute eingedämmten Rhone soll wieder
ein Teil ihrer Freiheit zurückgegeben werden. Untersuchungen zur zeitlichen
Veränderung der Besiedlung der 1993 unterschiedlich stark veränderten
Flächen dienen dazu, die Auswirkungen einer Revitalisierung auf die
heute existierenden Naturwerte abzuschätzen und ein entsprechendes
Management zu planen.
Was sind meine/unsere Absichten betreffend Forschung
(und allenfalls Lehre) im Bereich des Beitragsthemas für die nächsten
2-5 Jahre?
Seit 1993 wurden bereits 6 Diplomarbeiten durchgeführt, welche sich
mit dem Vorkommen und der Biologie von Wildbienen, Grabwespen, Ameisen und
Heuschrecken in dieser Auenlandschaft beschäftigten. Diese Arbeiten
sind Teil eines Monitoring-Projektes, in welchem nicht nur die Universität
Bern eingebunden ist und welches auch Botanik und Hydrogeologie umfasst.
Um Veränderungen feststellen zu können, muss das Projekt längerfristig
weitergeführt werden und auch weitere Organismen einschliessen.
Welches sind die Bezüge zwischen dem Thema/Inhalt
des Beitrags und einem oder mehreren der drei Teilschwerpunkte des GUS?
Schwerpunkt "Klimaforschung und Immissionsökologie": Es
geht um biotische und abiotische dynamische Prozesse, welche durch Umweltfaktoren
beeinflusst werden, die das Abfluss- und Geschieberegime der Rhone bestimmen.
Neben Niederschlägen und Erosion im Einzugsgebiet sind das auch anthropogene
Parameter wie z.B. Wassernutzung.
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© 1997, IKAÖ Universität Bern, Last modified 04.11.97/LBS |