| Kontakt | Lageplan | Sitemap

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

titelbild

Forschung

Bergschaften - Alppflege zwischen Tradition und Moderne

Die Fotoausstellung „Bergschaften in Grindelwald – Alppflege zwischen Tradition und Moderne“ ist im Zusammenhang mit unserem Forschungsprojekt „Kooperation im Landschaftsmanagement“, das zum NFP 48 gehört, entstanden. Sie befasst sich mit dem Tagwannen in Grindelwald, den gemeinsam geleisteten Alparbeiten.

Im Rahmen ihrer traditionellen Nutzungs- und Pflegestrukturen leisten Alpkorporationen wie die Bergschaften von Grindelwald wertvolle Alppflegearbeiten, die auch zu einem attraktiven touristischen Erholungsraum beitragen.

Hagen, Geröllräumen, Unterhaltsarbeiten an Wegen, Gebäuden und der Wasserversorgung, Bekämpfung von Verbuschung und Vergandung, dies gehört alles zu den gemeinschaftlichen Arbeiten, die im Jahr 2003 während rund 2000 Stunden allein auf der Alp Wärgistal geleistet wurden. Es wird auch "zäme dorfet", bei diesem Gedankenaustausch werden Wissen und Erfahrungen – soziales und kulturelles Kapital – weitergegeben. Bei der Chästeilet am Ende des Alpsommers oder bei der Einweihung einer Hütte werden auch die Früchte der Arbeit gemeinsam geerntet.

Eine mittelalterliche Urkunde, der Taleinungsbrief von 1404, ist die Grundlage der Nutzungs- und Pflegestrukturen der Grindelwaldner Bergschaften. Sie legte bereits damals fest, wer die Alp wie stark bestossen durfte, damit eine nachhaltige Nutzung gewährleistet war. Überdies wurde angeordnet, dass wer die Alp nutzt, auch so genannte Tagwannarbeiten zur Erhaltung von Landschaft und Infrastruktur leisten muss.

Als grösste Land- und Waldbesitzer nehmen die Bergschaften in der Bewirtschaftung und Pflege der Landschaft eine zentrale Stellung ein, sowohl für die touristische als auch für die landwirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in der Gemeinde bzw. der Region. Die Erhaltung der Bergschaften ist daher für Grindelwald – und möglicherweise auch für weitere Alpengebiete – von grosser Bedeutung.

Die Fotos von Marianne Tiefenbach halten Stimmungen und Bilder der Grindelwalder Bergschaften Bussalp, Holzmatten und Wärgistal fest und dokumentieren die vielen Seiten der Alppflege.

Nach Abschluss der Ausstellung in Grindelwald im Februar 2005 wird nun ein Teil der Fotos im Treppenhaus der IKAÖ ausgestellt.

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
© Universität Bern 17.02.2006 | Impressum